Wo hat der Mann diese Energie her? Drei Monate zuvor beim Konzert im SO36 merkte man Herrn Grebe die kraftraubende Krankheit als textsicherer Fan durchaus an. Hier und da verhaspeltet er sich oder Worte fehlten durch den grauen Schleier im Kopf. Mit Beginn des Münchhausenkonzerts kehrte an diesem trüben Freitagabend im Potsdamer Waschhaus ein fideler, fitter und spontaner Rainald Grebe auf die Bühne zurück. Auf die Bühne? Nein, bodenständig betrat der Künstler das Parkett und verweilte zwischen Bühne und erster Reihe im Dialog mit „Techniker und Freund“ Franz Schumacher.
Dann war der Mann am Klavier zurück und spielte sich durch alte und neue Stücke, denn Premiere hatte das Programm bereits am 06.02.2020 – oft konnte es durch Beginn der Pandemie nicht gespielt werden. Dennoch waren Ablauf und Texte fest im Hirn des Künstlers verankert. Die Krankheit war nur kurz Thema und wurde später noch in der Zugabe mit Logopädischen Übungen zu „Der Klick“ erwähnt. Neben der Musik war Baron Münchhausen natürlich Thema Nummer eins. Grebe hatte dem Lügenbaron zwischenzeitlich auch im Dresdner Staatsschauspiel eine Inszenierung gewidmet. Ergänzt wurden Erzählungen, Dialoge mit Franz Schumacher und auch Publikumsinteraktion.
Setlist (evtl. Lückenhaft)
- Münchhausen
- Meganice Zeit
- Der Adel
- Billionär
- Letzter Flug der Flugbegleiterin
- Das Lied der Veranstaltungstechnik & Die Versorgung mit Kultur (feat. Franz Schumacher)
- Der Calvinismus
- Während du schliefst
- Die Ballade vom Apachenjungen Lukas
- Der Klick
- Der Tod
- Die Tournee
- Cover: Milli Vanilli – Girl I’m gonna miss you
- Annaberg Buchholz
- Ostersamstag, Grundbesitz & andere Liedanfänge
- Der Tag ist aus